Liebe Leserinnen, Liebe Leser,
zum ersten Mal überhaupt stand ein amtierender US-Vizepräsident auf einer Bitcoin-Konferenz auf der Bühne. Und die Botschaft von JD Vance war unmissverständlich – für ihn ist Bitcoin nicht nur ein persönliches Investment, sondern ein strategischer Vermögenswert für die Vereinigten Staaten.
Schon jetzt besitzen über 50 Millionen Amerikaner Kryptowährungen, und Vance ist überzeugt, dass sich diese Zahl bald verdoppeln wird.
Die Trump-Administration meint es ernst – Bitcoin ist in der US-Politik angekommen. Aber nicht nur in den USA bewegt sich einiges. Ob Pakistan, Großbritannien oder Unternehmen wie Gamestop und Metaplanet – die globale Adoption von Bitcoin als Reserve-Asset nimmt rasant Fahrt auf.
Wir waren live auf der größten Bitcoin-Konferenz in Las Vegas und wollen hier ein paar Eindrücke teilen.
In diesem Sinne wie immer: Viel Spaß beim Lesen!
Herzlichst,
Marc Friedrich
Chart der Woche
Unser Chart der Woche zeigt, dass wir uns in einem neuen Paradigma befinden. In den letzten zwei Jahren haben sich der Goldpreis (gelb) und die Realzinsen (schwarz) voneinander entkoppelt. Warum? Geopolitische Krisen, Deglobalisierung, Vertrauensverlust in Fiat-Währungen und die Bonität der Staaten und natürlich Demografie!
JD Vance
Zum ersten Mal in der Geschichte betrat ein amtierender US-Vizepräsident die Bühne einer Bitcoin-Konferenz – ein symbolträchtiger Moment, der hohe Erwartungen weckte. Denn schon im vergangenen Jahr hatte Donald Trump in Nashville mit ambitionierten Bitcoin-Versprechen für Aufsehen gesorgt.
Diesmal war es sein Stellvertreter JD Vance, der in Las Vegas das Wort ergriff – und damit ein starkes Signal setzte. Wir waren vor Ort und konnten aus erster Hand miterleben, wie sich ein klarer Eindruck verfestigte: Mit dem Einzug der Trump-Regierung ins Weiße Haus hat in den USA eine neue Ära begonnen – eine Ära, in der Bitcoin zunehmend Teil nationaler Strategie wird.
Vance gilt als klarer Bitcoin-Befürworter, der wie er selbst auf der Konferenz sagt einen beachtlichen Teil an Bitcoin besitzt. Und ein Blick auf die Zahlen zeigt, wieso der Schachzug von Trump auf die Wählerstimmen der Bitcoiner zu setzen so erfolgreich war. Immerhin besitzen mittlerweile mehr als 50 Millionen Amerikaner Kryptowährungen.
Und Vance betonte auf der Konferenz in Las Vegas, dass er glaube, dass sich die Anzahl der US-amerikanischen Krypto-Besitzer in absehbarer Zeit auf über 100 Millionen verdoppeln werde.
Bist du vorbereitet?
Gemeinsam mit meinem Team vom Friedrich Report habe ich die Sicherungsstrategie entwickelt, die Krisenfestigkeit, Liquidität und Rechtssicherheit vereint. Wenn auch du vorbereitet sein willst, dann solltest du dir dieses Video bis zum Ende ansehen.
Gamestop, Pakistan und Bitcoin-Treasuries
Aber abseits des Auftritts gab es natürlich noch weitere Ankündigungen, die im zeigen, wohin die Reise in Sachen Bitcoin geht. Hier eine kurze Zusammenfassung:
- Ein Vertreter aus Pakistan kündigte an, dass Pakistan eine Bitcoin-Reserve starten wird.
- Champions League Paris Saint-Germain kündigte an, dass man Bitcoin als Reserve in den Büchern hält und weiter auf das Digitale Gold setzen will.
- Nigel Farage, dessen Partei Reform UK gerade in Umfragen vorne liegt, stellte einen Gesetzesentwurf vor, der vorsieht, dass die Bank of England Bitcoin als Reserve kaufen wird und die Kapitalertragssteuer auf Kryptowährungen von 24 auf 10% gesenkt wird.
- Gamestop gab bekannt, dass man Bitcoin im Wert von 4.710 Bitcoin angelegt hat.
- Jack Mallers (CEO von Strike) kündigte ein neues System für Bitcoin-gestützte Kredite bei Strike an – mit einstelligen Zinssätzen.
Auf der Konferenz wurde ein weiterer Bitcoin-Megatrend ganz deutlich: Bitcoin-Treasuries, also Unternehmen, die Bitcoin erwerben und in ihrer eigenen Bilanz halten. Viele Unternehmen haben mittlerweile das Handbuch von Michael Saylor erfolgreich kopiert. Das wohl herausragendste Beispiel ist das japanische Unternehmen Metaplanet, deren CEO ebenfalls in Las Vegas vertreten war.
Hat Bitcoin seinen Ethos verloren?
Die Kritik vieler Bitcoiner, dass man sich zumindest in den USA zu sehr politisiert hat ist nachvollziehbar und absolut verständlich. Bitcoin's ursprünglicher Ethos und Gedanke war ja eigentlich einmal, dass man sich unabhäng von Politikern und der WallStreet macht. Wer sich auf der Konferenz umschaut, der wird sich etwas wundern, was noch von diesem Ethos übriggeblieben ist?
Auf der einen Seite sieht man zahlreiche Vertreter aus der klassischen Finanzwelt, und auch der Auftritt der Trump-Söhne Eric und Donald Trump Jr. (siehe unten) sowie von JD Vance lässt einen eher mit dem Eindruck zurück, dass man sich auf einer MAGA-Wahlkampfveranstaltung befindet.
Auf der anderen Seite muss man klar festhalten, dass vieles davon wahrscheinlich unausweichlich war. Bitcoin ist kein geschlossenes System, sondern für alle zugänglich. Und natürlich will die Finanzindustrie auch ein Stück vom Kuchen abhaben.
Auch die Annäherung an die Politik hat dazu geführt, dass u.a. Ross Ulbricht (siehe Tweet der Woche) begnadigt wurde und die SEC ihren Kampf gegen die Bitcoin-Industrie eingestellt hat. Dies wäre ohne die Einmischung der Bitcoiner in die Politik wahrscheinlich niemals möglich gewesen.
Vielleicht war es also unausweichlich, dass sich die Bitcoin-Community aktiv organisiert und in die Politik einmischt. Die Frage ist dabei jedoch immer, was man dadurch aufgibt und ob die einstigen Ideale von Bitcoin nicht komplett vergessen werden.
Bekanntermaßen hat jede Münze zwei Seiten und das trifft wohl auch hier zu.
Tweet der Woche
Es war ein bewegender Moment, als Ross Ulbricht, Gründer von Silkroad, die Bühne betritt. Ross Ulbricht wurde im Oktober 2013 verhaftet und im Mai 2015 zu zwei lebenslangen Haftstrafen plus 40 Jahren ohne Möglichkeit auf vorzeitige Entlassung verurteilt. Er verbrachte über 11 Jahre im Gefängnis, bis er am 21. Januar 2025 von Präsident Donald Trump vollständig und bedingungslos begnadigt wurde.
