Die Schleusen sind geöffnet

Die Bitcoin Spot ETFs saugen gigantische Summen an Bitcoin vom Markt auf. Mittlerweile übersteigt die Nachfrage das Angebot um ein Vielfaches. Mehr dazu in diesem Newsletter.

Titelbild des Blogposts

Liebe Leserinnen und Leser,

es sind gewaltige Summen, die aktuell in die Bitcoin-ETFs fließen und die wie ein Schwamm große Mengen an Bitcoin-Liquidität am Markt aufsaugen. Gleichzeitig haben die Verkäufe bei Grayscale (GBTC) nachgelassen und diese Gemengelage hat dazu geführt, dass der Bitcoin erst die Marke bei 50.000 US-Dollar (USD) genommen hat und dann sogar weiter über 52.000 USD geklettert ist. Die Euphorie ist zurück im Bitcoin Space, doch bei der breiten Masse ist davon noch wenig zu spüren.

Indes verdichten sich immer mehr die Anzeichen, dass dieser Zyklus anders ist als die Zyklen davor. Wer Bitcoin schon länger verfolgt, der weiß, dass dieser vor allem vom Liquiditätszyklus getrieben ist, der sich zufällig (oder auch nicht) mit dem Halving-Zyklus überlappt. Doch vieles deutet darauf hin, dass der jetzige Zyklus zügiger verläuft als die zuvor. Was genau das bedeutet, das beleuchten wir im heutigen Newsletter. Mehr zum Bitcoin-Halving-Zyklus und vor allem wann man Bitcoin kaufen sollte, finden Sie in meinem neuen Bestseller.

Außerdem gibt es spannende Neuigkeiten in Sachen künstliche Intelligenz. OpenAI, das Unternehmen hinter ChatGBT hat letzte Woche erstmals ein Modell vorgestellt, das erstaunlich realitätsnahe Videos produzieren kann.

Außerdem ist vergangene Woche auch der Digital Services Act (DSA) der EU in Kraft getreten. Was das bedeutet, wollen wir heute ebenfalls beleuchten.

Viel Spaß beim Lesen!

Herzlichst,


Inhalt

Chart der Woche

Bitcoin über 50k: Starke Zuflüsse in die ETFs

Bitcoin: Quo Vadis?

OpenAI nimmt Hollywood ins Visier

DSA tritt in Kraft

Tweet der Woche

Chart der Woche

Die Börse ist im KI-Hype. Super Micro Computer (SMCI) ist heute das 161. größte börsennotierte Unternehmen in den Vereinigten Staaten. Vor einem Jahr war das Unternehmen weniger als 5 Milliarden US-Dollar wert. Heute ist es 55 Milliarden US-Dollar wert und seit seinem Tiefststand im Jahr 2023 ist die Aktie um über 1000 % gestiegen. Seit dem 1. Januar ist die Aktie um satte 230 % gestiegen was zu einer Marktkapitalisierung von rund 30 Milliarden US-Dollar geführt hat.

Bitcoin über 50k: Starke Zuflüsse in die ETFs

Der Bitcoin konnte zu Beginn der letzten Woche erstmals seit Dezember 2021 wieder über die Marke von 50.000 US-Dollar klettern. Wer den Start der Bitcoin ETFs im Januar mitverfolgt hat, hat sicherlich mitbekommen, dass es nach der Zulassung zunächst zu einem Abverkauf am Markt gekommen war. Offenbar war damit tatsächlich das eingetreten, was auch wir in diesem Newsletter und in den Videos so erwartet hatten, nämlich dass die Genehmigung mehrerer Spot-ETFs ein klassisches Sell the News Event wird. Und das war es auch – zunächst.

Das große Damoklesschwert, was zu Beginn über dem Markt hing, war der Grayscale Bitcoin Trust (GBTC). Dabei handelte es sich nicht um einen klassischen ETF, sondern um einen Investmentfonds. Im Gegensatz zu ETFs konnten Anleger ihre Anteile an GBTC nicht direkt auf dem Markt kaufen oder verkaufen. Dies änderte sich aber mit der Zulassung der Spot Bitcoin ETFs, da im Zuge dieser Zulassung der Grayscale Bitcoin Trust selber in einen “normalen” ETF umgewandelt wurde. Das Problem war, dass GBTC mit 1,5% im Vergleich zu anderen ETFs relativ hohe Gebühren verlangte, was dazu führte, dass viele bereits investierte Anleger ihre Anteile verkauften. Dies hat sich natürlich in den ersten Tagen bemerkbar gemacht und den Kurs unter Druck gesetzt. Seit der Umwandlung von einem außerbörslich gehandelten Produkt in einen börsengehandelten Fonds am 10. Januar hat der Fonds von Grayscale einen Kapitalabfluss von mehr als 7 Milliarden Dollar verzeichnet.

Doch das Blatt hat sich gewendet. Wie man anhand der nächsten Abbildung von Zerohedge erkennen kann, haben die Abflüsse bei GBTC stark abgenommen. Gleichzeitig haben die Zuflüsse in die ETFs haben seit Anfang Februar wieder zugelegt. Große Zuflüsse hat dabei vor allem der BlackRock ETF (schwarz) erfahren.


Schauen wir uns die Zahlen anhand der nachfolgenden Tabelle etwas genauer an. Die Nettozuflüse in der vergangenen Woche (12. bis 16. Februar) lagen bei mehr als 2,2 Milliarden USD.

Besonders spannend wird es, wenn man sich anschaut, wie viel Bitcoin aktuell vom Markt absorbiert werden. Das macht der folgende Chart deutlich. Allein in der letzten Woche waren es im Schnitt etwa 9.000 BTC täglich, die von den ETFs aufgesaugt wurden. Nur zum Vergleich: Die täglich Menge Bitcoin, die von Minern geschürft wird, liegt aktuell bei 900. Das heißt, in den letzten Tagen sind täglich rund 10x so viele BTC in ETFs geflossen, wie täglich geschürft werden. Und das Halving im April wird die Situation noch einmal verschärfen, denn dann wird die tägliche Bitcoin Menge, die geschürft wird, auf 450 sinken.

Und wenn man sich das Suchinteresse auf Google anschaut (siehe nächster Chart), dann muss man feststellen, dass die Euphorie in der breiten Masse noch gar nicht angekommen ist.

Dazu kommt, dass die schon zirkulierenden Bitcoin sehr illiquide sind. Laut dem Analyse-Unternehmen Glassnode sind mehr als 70 % aller zirkulierenden Bitcoin seit über einem Jahr nicht mehr bewegt worden, was darauf hindeutet, dass diese Investoren wohl erst bei deutlich höheren Kursen BTC verkaufen werden.

Die ETFs von Blackrock und Fidelity sind übrigens die erfolgreichsten ETF-Einführungen der Geschichte. Wir haben noch nie erlebt, dass ein ETF innerhalb der ersten 30 Tage 3 Milliarden USD an AUM (Assets under Management) erreicht hat. Im Laufe des letzten Monats haben sowohl IBIT (BlackRock’s ETF) als auch FBTC (Fidelity) diesen Meilenstein erreicht. Sie sind die ersten beiden ETFs, die diesen Meilenstein von den insgesamt 5.535 aufgelegten Fonds erreicht haben.

Bitcoin: Quo vadis?

Was die meisten jetzt sicherlich interessieren wird: Wohin kann die Reise beim Bitcoin gehen? Blickt man in die Vergangenheit, so muss man feststellen, dass Bitcoin aktuell im Vergleich zu früheren Zyklen seiner Zeit voraus ist. Das erkennt man in der nächsten Grafik, die die Kursbewegungen des Bitcoins in der Zeitspanne während der letzten Halvings zeigt. Das Halving ist hier anhand der lila Linie dargestellt.

Der Autor hat zudem herausgearbeitet, wie lange es nach dem Überschreiten des Golden Break gedauert hat, bis Bitcoin sein Allzeithoch des jeweiligen Zyklus erreicht hat. Dies passierte in der Regel 10 bis 13 Monate nach dem Golden Break. Demnach dürfte das nächste Top bei Bitcoin im 1. Quartal 2025 erreicht werden. Das heißt nicht, dass es tatsächlich so kommen muss. Bekanntlich wiederholt sich die Vergangenheit nicht, aber sie reimt sich.

OpenAI nimmt Hollywood ins Visier

Wie schon in der Einleitung erwähnt, gab es in der letzten Woche schon wieder bahnbrechendes auf dem Gebiet der Künstlichen Intelligenz.

Das Technologieunternehmen OpenAI präsentierte erstmalig ein Modell namens "Sora", das auf Künstlicher Intelligenz (KI) basiert und die Fähigkeit besitzt, realistische Videos zu generieren. Laut OpenAI ist es Sora möglich, Videos von bis zu einer Minute zu erstellen, wobei eine herausragende Qualität gewährleistet wird.

Die Videos werden auf Basis kurzer KI-Befehle in Textform (Prompts genannt) generiert. Sora erstellt dann anschließend einen kompletten Videoclip. Das Ergebnis sieht dann wie folgt aus:

Im Folgenden noch ein weiteres Beispiel, das ebenfalls mit Sora produziert wurde. Die Qualität ist beeindruckend. Mal ehrlich: Könnten Sie noch mit Sicherheit sagen, dass es sich hier um ein Video handelt, dass in Wirklichkeit von einer Künstlichen Intelligenz erstellt wurde? Natürlich dürften solche machtvollen Instrumente dazu führen, dass die Anzahl an Fakes in Zukunft noch weiter zunehmen werden. Es dürfte also noch schwerer werden zu unterscheiden, welches Videomaterial auf sozialen Medien echt und was KI-generiert ist.

Die Trailer, die mittels Sora erstellt wurden haben aber definitiv schon einen gewissen Hollywood-Charakter. Das erkennt man besonders gut anhand eines Filmtrailers, den OpenAI veröffentlicht hat, in dem sich ein Astronaut in einer Salzwüste bewegt. Natürlich hat das Modell immer noch einige Schwächen, zum Beispiel beim Erkennen und Wiedergeben von einfachen physikalischen Zusammenhängen. „Zum Beispiel könnte eine Person in einen Keks beißen, aber danach hat der Keks möglicherweise keine Bissspuren.“

Dennoch wird vor allem gelobt mit welcher Detailtreue Sora arbeiten kann. Im Allin Podcast sprach zum Beispiel der ehemalige Google-Ingenieur David Friedberg davon, dass es bislang insbesondere bei der Produktion von Videospielen extrem aufwendig war, so etwas simples wie Haarbewegungen realitätsgetreu darzustellen. Die neuen KI-Programme lösen dies offenbar ohne Probleme. Die ganze Folge des Podcasts können wir Ihnen nur wärmstens empfehlen.

Spannend wird auf jeden Fall zu sehen sein, welchen Einfluss Sora und andere Modelle, die folgen werden auf die Filmindustrie haben werden. Manche spekulieren zum Beispiel davon, dass wir in Zukunft unsere eigenen Filme bequem zu Hause generieren werden, bzw. bestehende Filme modifizieren werden. Es sind spannende Zeiten!

DSA tritt in Kraft

Am Samstag ist zudem der Digitale Services Act (kurz: DSA) in Kraft getreten. Damit wurde durch die EU ein orwellsches Wahrheitsministerium erschaffen, welches entscheidet was wahr und was unwahr ist.

Alles was nicht den „EU-Werten“ entspricht (wer bestimmt die?), was rechtswidrig oder “anderweitig schädlich” ist, muss gelöscht werden. Was schädlich ist bestimmt planwirtschaftlich der nicht demokratisch legitimierte EU-Kommisar Thierry Breton. Dies gilt für alle soziale Plattformen mit mehr als 45 Millionen Kunden.

Wer sich nicht daran hält, muss 6 % seines Jahresumsatzes als Strafe bezahlen.Es bleibt abzuwarten, wie das Gesetz umgesetzt wird und ob legitime und fundierte Kritik an der EU, Regierungen und NGOs noch erlaubt bleiben. So wären zum Beispiel die berechtigten Kritikpunkte während der Coronapolitik sofort gelöscht worden. Es ist gut möglich, dass die großen Social Media Plattformen übervorsichtig, lieber mal alles löschen, um der Strafe zu entgehen.

Damit würde der Diskurs und Meinungskorridor noch weiter eingeengt werden.Es ist zu befürchten, dass es ein demokratieschädliches Gesetz ist, weil die freie Meinungsäußerung eventuell massiv eingeschränkt wird. Hintergründe und weitere Informationen zum DSA und warum dieses Vorhaben als brandgefährlich einstufe, finden Sie in meinem letzten Beitrag dazu.

Tweet der Woche

Der neuseeländische Gouverneur der Reserve Bank sagt, das Zentralbankwesen sei ein großartiges Geschäft, in dem man Geld druckt und die Leute glauben, dass es tatsächlich Wert hat. Aber der Bitcoin wird natürlich immer wieder als wertlos betitelt.  


Hinweis: Das Titelbild wurde mit Midjourney erstellt.

Ihr schneller Weg zu uns

Fragen Sie jetzt unverbindlich und kostenlos Ihr Angebot an.

Beratung anfragen ⟶