Das Bargeld soll gehen

Kommt die Bargeldobergrenze? Und was plant die EU in Sachen Krypto-Überwachung? All das lesen Sie in diesem Newsletter.

Titelbild des Blogposts

Liebe Leserinnen und Leser,

der nächste Paukenschlag. Die EU will eine verpflichtende Bargeldobergrenze von 10.000 Euro.  Damit möchte man die Finanzierung von Terrorismus bekämpfen und Geldwäsche erschweren. Noble Anliegen, gegen die eigentlich niemand etwas einzuwenden hätte.

Doch in Wahrheit ist dies nur eine weitere Stufe im Kampf gegen das Bargeld. Während Corona hieß es, das Bargeld sei eine Virenschleuder. An jeder Kasse hingen Schilder mit der Bitte man solle doch aus hygienischen Gründen lieber mit Karte zahlen. Alles Falschinformation, wie sich später herausstellte.

Das Bargeld ist das letzte Stück gedruckte Freiheit, das wir im aktuellen Fiat-Geldsystem haben. Natürlich ist diese Freiheit vielen in Brüssel ein Dorn im Auge.

Und so ist es auch nicht verwunderlich, dass man im selben Atemzug Bitcoin und Co. den Krieg erklärt. Geht es nach der EU, so sollen bereits Ende des Jahres alle Krypto-Dienstleister dazu verpflichtet werden, bei Transaktionen von über 1.000 Euro bestimmte Maßnahmen und Überprüfungen der Kunden einzuleiten. Im Endeffekt wird dies jedoch vor allem viele Anbieter aus der EU vertreiben.

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2024 wird ein turbulentes Jahr und es könnte vor allem das Jahr des Bitcoin werden. In diesem Sinne:

Viel Spaß beim Lesen!

Herzlichst,

Inhalt


Chart der Woche

Die Bargeldobergrenze

Neue Einschränkungen für Krypto-Wallets

Neue Aktien-Höchststände

Bitcoin: Mondmission (vorerst) abgesagt

Tweet der Woche

Chart der Woche


Wussten Sie das?


Bitcoin Mining war vor wenigen Jahren noch eine Hobbybeschäftigung. Lediglich ein paar Computer-Nerds haben hier mit eigenen Grafikkarten daheim eigene Bitcoin geschürft. Doch diese Zeiten sind vorbei. Die Branche ist enorm gewachsen! Heute erwirtschaftet die Mining-Branche mehr Jahresumsatz als einige der größten börsennotierten Unternehmen der Welt wie zum Beispiel Spotify oder ebay.  


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Die Bargeldobergrenze

Das EU-Parlament und Rat haben sich am 18. Januar 2024 darauf geeinigt, dass eine Bargeldobergrenze von 10.000 Euro eingeführt werden soll. Natürlich wird hier als Grund Terrorismusbekämpfung und Geldwäsche genannt.

Es ist jedoch höchst fraglich, ob eine Obergrenze beim Bargeld wirklich das geeignete Mittel im Kampf gegen Geldwäsche ist.  So verwies etwa Bundesbank-Vorstand Johannes Beermann bereits vor Jahren darauf, dass es bislang keinen „wissenschaftlich fundierten Beleg“ dafür gebe, dass ein Limit die Geldwäsche wirksam bekämpfen könnte. Eine Obergrenze hält er deswegen für „verfehlt“.




Interessant an der ganzen Debatte ist auch,  dass man Kriminalität vor allem bei den Bürgern vermutet. Große Banken betreiben kriminelle Handlungen in ganz anderem Ausmaß. Da muss man nicht die Schuld beim “kleinen Mann” suchen. Hier mal eine Auswahl an Strafen, die die Banken in den letzten Jahren zahlen mussten:


  • 2015: Deutsche Bank Manipulation Libor 2,5 Milliarden Euro


  • 2012: UBS Manipulation Libor 1,4 Milliarden Franken


  • 2012: HSBC Geldwäsche in Zusammenhang mit Drogenhandel sowie Geldgebern des Terrorismus Strafe 1,9 Milliarden Dollar


  • 2017 Deutsche Bank: Verwicklung in Geldwäsche und Steuerhinterziehung, Strafe 425 Millionen Dollar


Auch Ex-Verfassungsrichter Hans-Jürgen-Papier hatte bereits damals im Jahr 2016 erhebliche Bedenken hinsichtlich einer Obergrenze für Zahlungen mit Bargeld geäußert. In der FAZ hieß es dazu:


“Das im Grundgesetz verbürgte Recht auf Eigentum und dessen freie Nutzung würde ebenso beschnitten wie die Vertragsfreiheit, weil Bürgern vorgeschrieben würde, Zahlungen ab einer bestimmten Höhe elektronisch abzuwickeln. Auch in Bezug auf Europarecht habe er „erhebliche Bedenken“, sagte Papier, denn der grenzüberschreitende Zahlungsverkehr würde beschränkt. „Auf jeden Fall gilt, dass der Gesetzgeber für seine Grundrechtseinschränkungen legitime Gründe des Gemeinwohls anführen muss“, betonte Papier.”


In anderen europäischen Ländern gibt es bereits Höchstgrenzen bei der Bargeldnutzung.


  • Belgien: 3.000 Euro
  • Portugal: 1.000 Euro
  • Griechenland: 500 Euro
  • Kroatien: 15.000 Euro
  • Lettland: 7.2000 Euro
  • Spanien: 10.000 Euro


Doch die bestehenden Bargeld-Obergrenzen hätten bisher auch wenig ausgerichtet im Kampf gegen Schwarzgeld, organisierte Kriminalität und Terror, so der Schattenwirtschafts-Experte Friedrich Schneider von der Uni Linz. Dieser rechnet mit nur wenig Eindämmung von Schwarzarbeit. Bei einem Limit von 5.000 Euro könnte diese nur um ein Prozent zurückgehen.


Um was geht es also in Wirklichkeit?


Ich habe immer wieder betont, dass die Politik alles daransetzen wird, uns das Bargeld immer weiter madig zu machen. Ein direktes Bargeldverbot wäre da zu offensichtlich. Stattdessen schafft man das Bargeld schrittweise ab bis wir am Ende aus Bequemlichkeit einfach komplett auf digitales Geld umsatteln. Meiner Meinung nach dienen all diese Maßnahmen einer Vorbereitung auf eine digitale Zentralbankwährung (CBDC). Diese wäre der absolute Albtraum denn aus diese System gäbe es kein Entrinnen mehr. Wir alle hätten dann ein Konto direkt bei der Zentralbank und somit hätte diese Institution die komplette Kontrolle wofür wir unser Geld ausgeben.

Noch müssen die Pläne final abgesegnet werden. Sollte die Bargeldobergrenze beschlossen werden, so wäre Deutschland als EU-Mitgliedsstaat dazu verpflichtet, diese umzusetzen.

Neue Einschränkungen für Krypto-Wallets  


Auch in Sachen Krypto-Regulierung macht die EU mächtig Dampf. Hier hat sich die EU auf einen provisorischen Gesetzentwurf zur Bekämpfung von Geldwäsche in der Kryptobranche geeinigt. Alle Dienstleister müssten demnach ihre Kunden in Zukunft einer strengeren Überprüfung unterziehen.



In einer Pressemitteilung heißt es:


“Gemäß der Vereinbarung müssen die CASP (Crypto Asset Services Providers) bei Transaktionen im Wert von 1.000 EUR oder mehr die Sorgfaltspflicht gegenüber ihren Kunden einhalten. Hinzu kommen Maßnahmen zur Risikominderung bei Transaktionen mit selbst gehosteten Wallets.”


im Kern bedeutet das, dass Krypto-Dienstleister zukünftig womöglich jeden Kunden, der eine Transaktion von mehr als 1.000 Euro veranlasst strengeren KYC-Verfahren (Know Your Customer) unterziehen muss. Das könnten Fragen sein wie “Woher stammt das Geld?”,  “Gibt es Nachweise über die Herkunft?” etc. Auch müssten sich Kunden womöglich bei den jeweiligen Anbietern jedes mal ausweisen und legitimieren, bevor Transaktionen über 1.000 Euro ausgeführt werden dürfen.


Welche Auswirkungen ergeben sich?


Insbesondere Nutzer von selbst gehosteten Wallets sollen hiermit wohl in den Fokus genommen werden. Die Nutzung von Hardware Wallets soll damit erschwert werden und man möchte damit wohl erreichen, dass viele Anleger erst gar nicht damit anfangen ihre Bitcoins selbst zu verwahren, sondern sie stattdessen auf EU-regulierten Börsen lassen. Denn hier sind die Geldströme besser nachvollziehbar und kontrollierbar, denn Börsen können im Zweifelsfall die Gelder von Kunden einfrieren.


Diese Entwicklung ist hoch problematisch, denn sie ist ein direkter Angriff auf alle, die “Not your keys, not your coins” ernst nehmen. Die neuen Vorschriften werden wohl eher dazu führen, dass sich immer mehr Nutzer und auch Unternehmen von der EU abwenden werden.

Neue Aktien-Höchstände


Die Aktienmärkte sind zurzeit wie entfesselt. Der US-Leitindex S&P 500 kletterte diese Woche auf ein neues Allzeithoch von über 4.864 Punkten. Im letzten Jahr wurde von fast jedem Marktbeobachter eine Rezession heraufbeschworen, die allerdings ausgeblieben ist. Damals waren sich alle einig. Die Wirtschaft in den USA wird in eine Rezession rutschen und die Aktienmärkte gen Süden abrauschen.



Doch das Blatt hat sich gewendet. Mittlerweile reden alle von einem soft landing. Damit ist eine weiche Landung der Wirtschaft gemeint, nachdem man den Leitzins im Rekordtempo angehoben hatte. US-Finanzministerin Jannet Yellen hat sich bereits optimistisch gezeigt indem sie erklärte, dass die weiche Landung geglückt sei.



Doch wenn sich alle einig sind, dann sollte man zumindest vorsichtiger werden. Warum ich glaube, dass wir in der ersten Jahreshälfte noch einmal einen Sentiment-Reset sehen werden und was meine 5 Top-Investments für 2024 sind, dass erfahren Sie in meinem neuesten Video.

China stützt Aktienmarkt


Richtig zur Sache ging es gestern am chinesischen Aktienmarkt. Die Regierung in Peking erwägt offenbar ein milliardenschweres Maßnahmenpaket zur Stabilisierung des Aktienmarktes. Wie Bloomberg berichtet sollen dazu rund 278 Milliarden Dollar für einen Stabilisierungsfonds mobilisiert werden, der über die Börse in Hongkong in chinesische Aktien investiert.

Der chinesische Aktienmarkt steht seit Monaten unter Druck. Aktien von chinesischen Schwergewichten haben zum Teil herbe Verluste erlitten. Der Techkonzern Alibaba zum Beispiel hat seit seinen Höchständen fast 80 Prozent an Kursverlusten erlitten. Auch in der längerfristigen Entwicklung zeigt sich ganz klar, dass die Musik bei Techaktien in den letzten 10 Jahren vor allem in den USA gespielt hat (siehe nächster Chart).

Die Nachricht, dass China jetzt die eigenen Aktien stützen möchte, schlug natürlich ein wie eine Bombe. Der Hang Seng Index konnte bereits von seinen Tiefständen mehr als 6 Prozent zulegen. Wer spekulativ unterwegs ist, der kann hier erwägen, auf eine Fortsetzung zu setzen. Mittel- bis langfristig sind Investments in China allerdings immer mit großen Fragezeichen versehen.

Bitcoin: Mondmission (vorerst) abgesagt

Zu guter Letzt wollen wir noch auf die eher enttäuschende Entwicklung nach der Zulassung mehrerer Bitcoin-ETFs schauen. Was die Kursentwicklung der ETFs angeht war der Start sicherlich eine herbe Enttäuschung (siehe nächster Chart). Wie von uns mehrfach thematisiert war das meiste wohl auch schon im Kurs eingepreist gewesen, sodass es zu einem klassischen Sell-the-News-Event kam.



Ein Hauptschuldiger dürfte allerdings auch Grayscale gewesen sein. Der Grayscale  Bitcoin Trust existiert bereits seit längerer Zeit und wurde erst mit der Zulassung durch die SEC in einen ETF umgewandelt. Die Gebühren sind allerdings mit 1,5 Prozent im Vergleich viel höher als bei der Konkurrenz, sodass viele ihr Geld aus Grayscale abziehen. Welche weiteren Gründe es für die schwache Bitcoin-Performance gibt und wie man sich jetzt positionieren sollte, dass erfahren Sie exklusiv im Friedrich Report.



An dieser Stelle sollte man sich noch einmal vor Augen führen, dass es in jedem bitcoin-Bullenmarkt immer wieder stärkerer Kursrücksetzer von 30 Prozent und mehr geben kann (siehe nächste Abbildung). Darauf sollte man sich einstellen und sich nicht aus der ruhe bringen lassen.


Tweet der Woche



Hinweis: Das Titelbild wurde mit Midjourney erstellt.

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