Liebe Leserinnen, Liebe Leser,
in der Nacht zum 22. Juni haben die USA gezielt iranische Atomanlagen bombardiert. Damit zeigt Washington einmal mehr, wer geopolitisch den Ton angibt – und wer nicht: Deutschland und Europa spielen nur noch eine Nebenrolle. Während europäische Außenminister noch auf Diplomatie hofften, hat Trump längst militärisch Fakten geschaffen.
Jetzt steigt die Sorge vor einer weiteren Zuspitzung bzw. einer Eskalation, insbesondere rund um die Straße von Hormuz – einem Nadelöhr für den weltweiten Ölhandel. Was das für Märkte, Ölpreise und dein Depot bedeutet, erfährst du in dieser Ausgabe.
In diesem Sinne wie immer: Viel Spaß beim Lesen!
Herzlichst,
Marc Friedrich

Chart der Woche

Unser Chart der Woche kommt dieses Mal von Andreas Steno Larsen. Er zeigt wie sich US-Kriegseintritte historisch auf den Aktienmarkt (hier der S&P 500) ausgewirkt haben. Wie man erkennen kann, haben sich die Märkte zunächst immer positiv entwickelt.
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Wir sind mittendrin im Fourth Turning. Nie war es wichtiger als heute, dass man vorsorgt und sein hart erarbeitetes Kapital in Sicherheit bringt. Die Friedrich Report Sicherungsstrategie bietet Ihnen ein robustes Schutzschild für dein Kapital - sicher, liquide und souverän.

Die USA greifen ein
In der Nacht vom 22. Juni haben die USA Luftschläge auf drei iranische Atomanlagen in Fordow, Natanz und Isfahan geflogen. Präsident Trump erklärte, diese seien „vollständig zerstört“ und bezeichnete die Mission als „sehr erfolgreich“.

Ziel sei es gewesen, das iranische Nuklearprogramm zu stoppen. Laut IAEA befanden sich Anlagen mit massiver Zentrifugenkapazität – besonders in Fordow – im Fadenkreuz (siehe nächster Tweet von Trump). Die iranische Atomanlage Fordow liegt tief unterirdisch in einem Berg nahe der heiligen Stadt Qom und gilt als besonders gut gegen Luftangriffe gesichert. Die Existenz von Fordow wurde im Jahr 2009 öffentlich bekannt, nachdem westliche Geheimdienste – darunter die USA – die verdeckte Anlage entdeckt und publik gemacht hatten.

Damit ist das eingetreten, was ich schon vor mehreren Tagen prognostiziert hatte. Die USA sind in den Krieg eingetreten.

Und damit bestätigt sich mal wieder eines: Die Europäer und Deutschland versinken weiter in der Bedeutungslosigkeit. Noch vor wenigen Tagen hatte der deutsche Außenminister verkündet, dass er kein Eingreifen der USA erwartet.

Und auch Bundeskanzler Friedrich Merz soll erst nach Beginn des US-Angriffs auf den Iran davon erfahren haben. Das unterstreicht mal wieder, dass wir politisch längst irrelevant geworden sind und uns –sofern wir nicht eine andere Richtung einschlagen – auch bald die wirtschaftliche Irrelevanz droht.

Währenddessen trafen sich am Freitag noch die Außenminister Deutschlands, Großbritanniens und Frankreichs mit dem iranischen Außenminister Abbas Araghchi, um über einen diplomatischen Ausweg aus dem Konflikt zu sprechen. Jetzt haben die USA militärisch Fakten geschaffen – und den Europäern damit klar vor Augen geführt, was sie geopolitisch geworden sind: irrelevant.
Lange geplant?
Der Angriff auf die iranische Atomanlage Fordow war keine spontane Reaktion, sondern das Ergebnis jahrelanger strategischer Vorbereitung. Schon seit 2009 ist die Existenz dieser geheimen, tief unterirdisch gelegenen Anlage westlichen Geheimdiensten bekannt – seitdem wird sie intensiv überwacht und analysiert. Was wir jetzt erleben, ist kein Schnellschuss von Donald Trump, sondern die Umsetzung eines langfristig vorbereiteten Plans, der weit über einzelne Amtszeiten hinausreicht.

Gerade dieser Angriff zeigt, wie Staaten tatsächlich funktionieren: Hinter den Kulissen arbeiten militärische, geheimdienstliche und sicherheitspolitische Apparate kontinuierlich weiter – unabhängig davon, wer gerade regiert. In Trumps Fall ist der Schlag gegen Fordow zudem Ausdruck einer klaren politischen Linie: Der Iran darf keine Atomwaffen bekommen – das war von Beginn an ein zentrales Ziel seiner außenpolitischen Agenda. Nun hat er dieses Ziel militärisch untermauert.

Ob die Zerstörung tatsächlich vollständig gelungen ist, bleibt abzuwarten. Fordow liegt über 90 Meter tief im Fels, geschützt durch massiven Überbau – die Anlage wurde exakt für solche Angriffe gebaut. Eine vollständige Zerstörung wäre technisch nur möglich, wenn ein erheblicher Teil des Berges selbst mit zerstört würde. Um dieses Ziel zu erreichen, sollen US-Bomber angeblich bis zu zwölf bunkerbrechende GBU-57-Bomben abgeworfen haben – ein Hinweis darauf, wie ernst dieser Angriff gemeint war.
Doch zugleich stellt sich die Frage: War dies ein einmaliger Präzisionsschlag, wie damals beim Soleimani-Angriff? Oder nur der Auftakt zu einer weiteren Eskalationsspirale? Steht uns womöglich ein Regime Change im Iran bevor – forciert durch militärischen und wirtschaftlichen Druck? Und wiederholt sich nun das Muster, das wir bereits aus dem Irak kennen: Eskalation, Intervention, Instabilität?
Was droht jetzt? Der Iran könnte mit Raketen- oder Drohnenangriffen auf US-Stützpunkte oder Verbündete in der Region reagieren – die Spannungen sind extrem hoch. Eine Blockade der Straße von Hormuz ist denkbar, aber eher unwahrscheinlich (siehe nächstes Kapitel).
Auch asymmetrische Antworten sind möglich – etwa durch Terroranschläge auf US-Boden, zumal die amerikanischen Grenzen als durchlässig gelten und der Iran Unterstützernetzwerke besitzt. Und China? Beobachtet genau, wie präzise und entschlossen die USA militärisch handeln – ein mögliches Signal in Richtung Taiwan?
Quo vadis Öl?
Spannend wird es nun am Montag an den Märkten, vor allem beim Öl. Auf der Wettplattform Polymarket wird aktuell eine rund 50-prozentige Wahrscheinlichkeit gehandelt, dass die Straße von Hormuz bald vom Iran blockiert oder geschlossen wird.

Diese Meeresstraße zwischen dem Persischen Golf und dem Golf von Oman ist eine der wichtigsten Öltransitrouten der Welt: Etwa 20 Millionen Barrel Rohöl passieren sie täglich, was rund 20–30 % des globalen Seeölhandels entspricht.

Sollte es im Zuge der Eskalation zu einer Blockade kommen – etwa durch den Iran und dessen verbündete Houthi-Rebellen als Reaktion auf die US-Angriffe – könnte der Ölpreis schnell über die Marke von 100 Dollar pro Barrel steigen. Das hätte weltwirtschaftlich enorme Auswirkungen. Welche Öl-Aktien man hier im Portfolio haben sollte, erfährst du exklusiv im Friedrich Report.
Allerdings dürfte China als Verbündeter des Iran wenig Interesse an einer vollständigen Blockade haben – zu groß wärde der eigene wirtschaftliche Schaden, denn etwa 40–50 % von Chinas gesamten Rohölimporten passieren die Straße von Hormuz. Auch die USA wollen eher niedrige Ölpreise, um die Inflation im eigenen Land zu senken und für die Golfstaaten ist die Straße überlebenswichtig, vor allem beim Import von Lebensmitteln. Einzig und allein Russland könnte durch hohe Ölpreise noch profitieren.
Kurzum: Zwar könnte der Iran versuchen, die Straße zu schließen oder zu blockieren – allerdings stünde er damit ziemlich allein auf weiter Flur.

US-Staatsverschuldung auf Rekordhoch
Die US-Staatsverschuldung hat im Juni 2025 mit 37 Billionen US-Dollar ein neues historisches Hoch erreicht – rund 123 % der amerikanischen Wirtschaftsleistung (BIP). Seit der Corona-Pandemie sind die Schulden um über 15 Billionen Dollar gestiegen – unabhängig davon, wer regiert. Besonders kritisch: Die USA zahlen inzwischen mehr Zinsen als fürs Militär, Tendenz steigend.
Das ist kein Zufall, sondern Folge eines Systems, das auf ständigem Schuldenwachstum basiert. Seit der Abkehr vom Goldstandard 1971 entsteht Geld durch Kreditvergabe – Schulden sind systemimmanent. Doch das Wachstum der Schulden überholt längst das Wirtschaftswachstum – ein gefährlicher Teufelskreis aus steigenden Schulden und Zinsen.
Ein Ausweg? Hartes Geld. Gold und Bitcoin gelten als Alternativen, die dem Schuldensog des Fiat-Systems entkommen können.

Exklusives Interview mit unserem Ex-Verteidigungsminister

Tweet der Woche

Unser Tweet der Woche kommt dieses Mal von Vince Ebert, der auch schon bei mir zu Gast war (zum Interview). Seit 2021 ist die Anzahl der Beschäftigten im Öffentlichen Dienst gestiegen während sie im Automobilsektor gefallen ist.
Hinweis: Das Titelbild wurde mit Künstlicher Intelligenz erstellt.